Presseerklärung der SPD Dreisamtal zur Tarifflucht von Thalia

Veröffentlicht am 06.02.2021 in Pressemitteilungen

Deutschlands größter Buchhändler Thalia hat zum 1. Januar 2021 seine Mitgliedschaft im Handelsverband in eine „OT-Mitgliedschaft“ (Ohne Tarifbindung) verändert und ist damit nicht mehr an einen Tarifvertrag gebunden.


Wohin die Reise gehen soll hatte Thalia schon im September 2020 angedeutet, als den Thalia-Mitarbeiter*innen nahe gelegt worden war unbezahlte Überstunden zu leisten und diese faktische Gehaltskürzung mit Solidarität mit dem Unternehmen begründet wurde. Durch Ausgliederung einer Buchhandlung in Berlin wurde der Berliner Betriebsratschef Thomas Sielemann kaltgestellt, der vor zwei Jahren den ersten Versuch von Thalia die Tarifbindung zu beenden mit Unterstützung der Gewerkschaft Verdi verhindert hatte.
Seit Sommer 2016 hält der Verleger und CDU-Landtagskandidat im Wahlkreis 46 Manuel Herder die Mehrheit an Deutschlands größtem Buchhändler Thalia. „Wo der Tarif galt, bleibt das bisherige Gehalt unverändert“, teilte eine Sprecherin von Thalia am 8.1.2021 gegenüber der Presse mit. Aber Erhöhungen der Tarifgehälter sollen in Zukunft nicht mehr automatisch umgesetzt werden. Stattdessen will Thalia die Höhe der Gehaltssteigerungen an den Unternehmenserfolg koppeln.

Der Vorstand der SPD-Dreisamtal wundert sich, dass ausgerechnet der Kandidat der CDU, der Partei, die sich angeblich für die soziale Marktwirtschaft einsetzt und für die christliche Soziallehre steht, sich im eigenen Unternehmen die Bedeutung der Tarifpartnerschaft und der sich daraus ergebende Verantwortung für das Wohl der Mitarbeiter*innen entzieht. „Uns ist es wichtig, auf den hohen Wert der Tariftreue und deren politischer Bedeutung hinzuweisen.“, so Jennifer Sühr, 1.Vorsitzende der SPD-Dreisamtal und Landtagskandidatin im WK 46.

Katrin Distler, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmer*innenfragen der SPD Freiburg, meint dazu: „Wenn Unternehmen Tarifflucht begehen, bedeutet dies meistens, dass die Gehälter der Beschäftigten eingefroren und neue Mitarbeiter*innen zu schlechteren Bedingungen eingestellt werden. Und eine Bezahlung nach Unternehmenserfolg heißt nichts anderes, als dass es weniger Gehalt gibt, wenn der Erfolg ausbleibt. Da anscheinend noch nicht feststeht, wer anhand welcher Kriterien über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, ist zu befürchten, dass mit den Stichworten Kosteneffizienz und Flexibilität die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter*innen verschlechtert werden sollen.“

Der Vorsitzende der SPD Freiburg, Julien Bender, ergänzt: „Gerade in der aktuellen Corona-Pandemie erwarten wir von einem traditionsreichen familiengeführten Unternehmen Rückhalt und Wertschätzung gegenüber seinen Mitarbeiter*innen. Dies gilt insbesondere auch für Unternehmer, die ein politisches Mandat anstreben.“

Update: Ein Bericht in der Badischen Zeitung zur Thematik inklusive einer Reaktion von Manuel Herder.

 
 

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