Die bedarfsgerechte Planung der vorschulischen Kinderbetreuung ist auch in den Gemeinden Dreisamtals ein Kernthema der SPD. Trotz aller Bemühungen ist festzustellen: die vorhandenen Plätze decken den Bedarf der Eltern und Kinder nicht.
Die Verantwortung dafür liegt aber nicht bei den Gemeinden, sondern beim Land. Die Landesregierung legt die Standards der Betreuung fest, sorgt aber nicht für eine kostendeckende Finanzierung. Deshalb thematisiert die SPD die vorschulische Kinderbetreuung im Landtagswahlkampf.
Die Kommunen können die notwendigen Personalkosten für eine bedarfsgerechte Betreuung nicht aufbringen. Vorschulische Erziehung ist jedoch eine Bildungsaufgabe. Hier werden die Weichen für die spätere schulische Entwicklung gelegt, und Bildung ist Landesaufgabe. So wie die Personalkosten in den Schulen vom Land getragen werden, muss dies auch für die vorschulischen Einrichtungen gelten.
Schon vor Corona waren viele Eltern bei der Suche nach Plätzen entsprechend ihrer Bedürfnisse erfolglos. Notwendig wäre eine echte Ganztagesbetreuung. Für Kinder über drei Jahren gibt es die aber im gesamten Dreisamtal nicht. Die angebotene Regelbetreuung ist für viele Berufstätige untauglich. Auch die verlängerten Öffnungszeiten helfen hier nicht.
Ein konkretes Beispiel: eine berufstätige Mutter aus Kirchzarten benötigt für ihren Sohn eine Ganztagsbetreuung. Er war bisher in einer KITA für unter dreijährige in Freiburg, da gab es damit keine Probleme, denn die Einrichtung ist von montags bis freitags von 7:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Jetzt ist ihr Sohn drei Jahre alt und seit Januar in einem Kirchzartener Kindergarten. Da gibt es nur die „verlängerten Öffnungszeiten“ und das heißt, am Mittwoch und am Freitag endet der Betreuung um 14:00 Uhr. Um diese Uhrzeit arbeitet die Mutter aber noch. Also muss sie die Betreuung anderweitig organisieren. Die Frage ist nur: Wie?
Noch viel schwieriger wird es, wenn die junge Mutter noch in Ausbildung ist und Berufsschultage hat oder sogar alleinerziehend ist.
Dies ist kein Einzelfall. Es ist also festzustellen: Die Öffnungszeiten der Kindergärten entsprechen vielfach nicht dem Bedarf der Eltern. Auf dem Papier scheinen genügend Plätze vorhanden zu sein. Aber viele stehen nur vormittags zur Verfügung. Noch immer scheinen viele Verantwortliche zu denken, dass die Mütter (meist betriff es ja diese) nicht ganztags arbeiten sollen. Das entspricht dem Familien- und Frauenbild des letzten Jahrhunderts. Aber wie soll jemand eine Ausbildung halbtags machen? Wie soll das Geld bei den teuren Mieten im Dreisamtal für eine Familie reichen, wenn die Mutter nur halbtags arbeiten kann? Wie kommen Alleinerziehende zurecht? Und wie hoch bzw. niedrig wird einmal die Rente dieser Frauen sein?
Die SPD-Dreisamtal fordert deshalb:
- Die Angebote der vorschulischen Bildungseinrichtungen müssen dem tatsächlichen Bedarf an echter Ganztagsbetreuung gerecht werden.
- Die Personal Kosten ab dem 1. Lebensjahr und die schulische Hortbetreuung müssen in voller Höhe vom Land getragen werden
- Bildung muss kostenlos sein!